Anlässlich einer „Fuchsjagd“ 1948 überlegten sich drei Bauern der Region, einen eigenständigen Verein ins Leben zu rufen. In vielen Gesprächen wurden dann auch andere Liebhaber des Pferdesports für die gemeinsame Idee geworben. Als 1. Vorsitzender der damaligen Aufbauarbeit konnte schließlich Robert Jaffé vom Rittergut Osthoff gewonnen werden. Er war es auch, der zur eigentlichen Gründungsversammlung in die Gaststätte Heitmeyer am Bahnhof in Holzhausen mit anschließendem Fest einlud.
Nach dem einjährigen Bestehen wurden in den Vorstand gewählt:
Anton Hanesch, Albert Hanesch, Ignatz Brinkmeyer, Franz Plate, Bernhard Stavermann und Karl Schuster.
Der erste richtige Reitunterricht fang bei Plates auf der Wiese statt. Der Mitbegründer fungierte auch gleichzeitig als Reitlehrer. Dieses Amt übernahm später Fritz Niemeyer. Der Reitplatz selbst wurde in Eigenarbeit erstellt. Er wurde anschließend verlegt in „Niederholthaus Tannen“. Pacht oder Miete wurde damals noch nicht erhoben.
Ebenfalls in Eigenarbeit erstellt wurde dann die erste überdachte Reitanlage. Sie entstand in einem Nebengebäude auf dem Gut Wulften und wurde von 1952 bis 1967 genutzt.
Der zu dieser Zeit amtierende Vorstand mit Aloys Niederholthaus, Bernhard Stavermann, Ignatz Brinkmeyer, Franz-Josef Hune, Heinz Winter und Franz Entrup erwog den Bau einer eigenen Reithalle. Zu diesem Zweck wurde ein Verein im Verein gegründet, der sogenannte „Reithallenbauverein“ mit den Mitgliedern Bernhard Stavermann, Franz Plate, Ernst Eickenscheidt, Franz Entrup und Inge Brinkmeyer. Schon im August des gleichen Jahres wurde die Reithalle auf dem Hof Schuster in Holzhausen fertiggestellt.
Ständiger Mitgliederanwuchs und allgemein gültige Turniermaße machten 1977 eine Verlängerung der Halle um 10 m erforderlich. Dankenswerterweise hat die Stadt Georgsmarienhütte den Verein in all den Jahren begleitet und finanziell unterstützt.
Der Reitverein selbst trennte sich am 1. Januar 1997 von der eigenen Halle, die vom Grundstückseigner Schuster übernommen wurde. Auf dieser Ursprungsanlage fanden auch die meisten Kinder und Jugendlichen ihre Liebe zu den Pferden im Schulunterricht. Hier wurden nach den Voltigierstunden die ersten Reitstunden auf Ponys oder Pferden absolviert. Über qualifizierte Reitlehrerinnen und Reitlehrer wurden nach harten Übungsstunden der Basispass, das Kleine Hufeisen, der Reiterpass und die Reitabzeichen in den verschiedenen Kategorien abgenommen. Auch auswärtige Reitlehrerinnen und Reitlehrer wurden an den sechs Standorten des Vereins engagiert, um die jungen Sportler auch für Turniere „fit zu machen“.
Immer, wenn man am Wochenende ein Auto mit Pferdeanhänger in Richtung Georgsmarienhütte fahren sieht, in dem am Innenspiegel eine bunte Schleife zu erkennen ist, hat es wieder eine gute Platzierung auf einem Turnier gegeben. St. Georg blickt heute auf eine weitere Dekade erfolgreicher Vereinsgeschichte zurück. Der Reitverein ist mit seinen sportlichen und gemeinschaftsstiftenden Aktivitäten fester Bestandteil der sportlichen und kulturellen Angebote der Stadt GMHütte.
Reiten bedeutet aber nicht nur Leistungssport in Dressur- und Springprüfungen. Überwiegend erwachsene Reiter erfreuen sich an diesem schönen Hobby beim Freizeitreiten. Für die aktuelle Arbeit des Vereins gibt es zahlreiche Beispiele: Zeltlager, Herbstritt, Turnier oder Reitermahlzeit und noch viel mehr.